Archiv

Archiv für die Kategorie ‘proletariat’

Die Bayerische „Räterepublik

11. April 2019 Keine Kommentare

Wir veröffentlichen hier das Kapitel Die Bayerische „Räterepublik“ aus der Broschüre „Die revolutionäre Nachkriegskrise in Deutschland (1918-1923)“. Die gesamte Broschüre „Die revolutionäre Nachkriegskrise in Deutschland (1918-1923)“ könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) auch als E-Book hier über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Die Bayerische „Räterepublik“

In Bayern führte am 7. November 1918 eine Münchener Antikriegsdemonstration unter der Führung des pazifistischen USPD-Politikers Kurt Eisner zum Sturz der Monarchie. Die meisten Soldaten wurden auch in München von der Novemberrevolution mitgerissen. In der Nacht bildete sich ein ArbeiterInnen- und Soldatenrat. Dieser ernannte Eisner zum provisorischen Ministerpräsidenten von Bayern. Eisner gehörte dem rechten Flügel der USPD an und war nicht mehr als ein Linksdemokrat. Er wollte das Rätesystem in die parlamentarische Demokratie integrieren. Damit stand er zwischen Revolution und Konterrevolution. Die Konterrevolution wollte das Rätesystem und die mehr oder weniger revolutionären Kräfte strebten die Zerschlagung der parlamentarischen Demokratie zugunsten eines reinen Rätesystems an. In München gehörten zu den subjektiv revolutionären Kräften die KPD und die kommunistischen AnarchistInnen um Kurt Landauer und Erich Mühsam. Der Letztere hatte damals noch – so wie fast alle RevolutionärInnen – Illusionen in den staatskapitalistischen Bolschewismus und arbeitete, ohne Mitglied zu werden, eng mit der Münchener KPD zusammen. Der kommunistische Anarchismus schuf sich in München durch den Revolutionären Arbeiterrat (RAR) eine eigene Organisation. Mehr…

Annonce: Der ganz normale kapitalistische Wahnsinn

7. März 2019 Keine Kommentare

Unsere neue Broschüre „Der ganz normale kapitalistische Wahnsinn“ (ca. 122 Seiten) von Soziale Befreiung ist da. Die Broschüre könnt Ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) auch als E-Book über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

 

Inhalt

Einleitung

1. Die grenzenlose Vermehrung des Geldes als weitgehende Realabstraktion

2. Proletarisches Elend produziert kapitalistischen Reichtum

3. Produktives Kapital: Produktionsmittel wenden Menschen an

4. Die „unsichtbare Hand des Marktes“ und die sichtbare Faust des Staates

5. Asoziale Ware-Geld-Beziehung

6. Konkurrenz und Wahn

7. Linkspolitischer Schwachsinn

8. Die mögliche revolutionäre Selbstaufhebung des Proletariats als kollektive Therapie

Einleitung

Eine Frau hat Hunger, aber sie hat nichts zu essen. Nicht, dass es an Essbarem in ihrer Nähe mangeln würde. Der nächste Bäcker ist 100 Meter von ihr entfernt und der nächste Fleischer sogar nur 50 Meter. Aber sie hat kein Geld mehr. Sie hat vor zwei Jahren ihren Job verloren. Das Arbeitslosengeld II ist alle und es ist noch so viel vom Monat übrig. 100 Meter weiter beim Bäcker langweilt sich dieser. Keine Kundschaft, wenn das so weiter geht, muss er seinem Gehilfen kündigen. Willkommen im ganz normalen kapitalistischen Wahnsinn! Mehr…

Die Bremer „Räterepublik“

11. Februar 2019 Keine Kommentare

Wir veröffentlichen hier das Kapitel Die Bremer „Räterepublik“ aus der Broschüre „Die revolutionäre Nachkriegskrise in Deutschland (1918-1923)“. Die gesamte Broschüre „Die revolutionäre Nachkriegskrise in Deutschland (1918-1923)“ könnt Ihr hier über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.
nachkriegs
Die Bremer „Räterepublik“

In Bremen eroberten die politischen Parteien USPD und KPD (S) auf Basis des Rätesystems am 10. Januar 1919 die Staatsmacht und errichteten die Bremer „Räterepublik“. Objektiv betrachtet konnte die von politischen Parteien getragene „Räterepublik“ nur eine Keimform eines staatskapitalistischen Regimes sein, welche jedoch in Deutschland nicht weiter gedeihen konnte. Politische Parteien und das Kapitalverhältnis reproduzieren sich gegenseitig. Das Radikalste, was Parteien leisten können, ist die Verstaatlichung des Kapitals. Das Kapital überwinden können nur nicht parteienförmig organisierte ProletarierInnen. Doch damals fehlte es noch an Erfahrungen zur Formulierung dieser Erkenntnis und vor allem an einer revolutionären Praxis, die auf dieser Erkenntnis aufbaute. Urteilen wir deshalb nicht zu streng über die Bremer „Räterepublik“.
Sie entstand in aktiver Solidarität mit den Berliner Januarkämpfen. Sie bekämpfte konsequent die privatkapitalistische Konterrevolution. Der Bremer ArbeiterInnen- und Soldatenrat wurde von proprivatkapitalistisch-mehrheitssozialdemokratischen Kräften gesäubert, so dass diese nicht länger im Interesse der Bourgeoisie das Rätesystem von innen zersetzen konnten. Der demokratisch-reaktionäre Senat wurde aufgelöst und durch einen Rat der Volkskommissare ersetzt. Diesem gehörten je drei VertreterInnen von USPD und KPD an. Es bildete sich auch ein Vollzugsrat mit 15 Mitgliedern. Führende Persönlichkeiten der „Räterepublik“ waren Alfred Henke (USPD), Karl Jannack und Johann Knief (beide KPD). Der Rat der Volkskommissare erklärte Bremen zur selbständigen sozialistischen Republik. Er ordnete die Entwaffnung der bürgerlichen Kräfte und die Bewaffnung des Proletariats an. Auch das Standrecht wurde verhängt. Die bürgerliche Presse wurde unter Vorzensur gestellt. Bewaffnete Arbeiterbataillone bereiteten sich auf den Kampf mit der Konterrevolution vor. Alle ArbeiterInnen- und Soldatenräte in Deutschland wurden aufgefordert dem Bremer Beispiel zu folgen.
Am 14. Januar 1919 kam es in Bremen zu einem Putschversuch von Teilen der Garnison gegen die „Räterepublik“. Sie versuchten die ArbeiterInnen der Weser-Werft zu entwaffnen. Doch dieser Putschversuch wurde niedergeschlagen. Die Reichsbank verhängte den finanziellen Boykott über die Bremer „Räterepublik“. Noske schickte seine konterrevolutionären Truppen. Am 4. Februar 1919 drang die reaktionäre Division Gerstenberg in Bremen ein. Isoliert vom Reich stellte sich das revolutionäre Proletariat von Bremen einen Kampf, den es nur verlieren konnte. Am Abend des 4. Februar hatte der konterrevolutionäre Terror den letzten proletarischen Widerstand erstickt und die Bremer „Räterepublik“ niedergeschlagen.

Die Januarkämpfe in Berlin

29. Januar 2019 Keine Kommentare

Wir veröffentlichen hier das Kapitel „Die Januarkämpfe in Berlin“ aus der Broschüre „Die revolutionäre Nachkriegskrise in Deutschland (1918-1923)“. Die gesamte Broschüre „Die revolutionäre Nachkriegskrise in Deutschland (1918-1923“ könnt Ihr hier über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

nachkriegs

Die Januarkämpfe in Berlin

Nach dem missglückten konterrevolutionären Angriff der mehrheitssozialdemokratischen Regierungsmitglieder auf die Volksmarinedivision, verließen die USPD-Mitglieder das Ebert-Regime. Die Konterrevolution hatte die USPD-Regierungsmitglieder als „revolutionäres“ Feigenblatt gegen das Proletariat genutzt, um sich zu sammeln und zum entscheidenden Schlag gegen das Proletariat in der Hauptstadt auszuholen. Sowohl um ihn loszuwerden als auch um das klassenkämpferische Proletariat zu provozieren, entließ das preußische Ministerium des Inneren am 4. Januar 1919 den Berliner Polizeipräsidenten Emil Eichhorn. Dieser gehörte zum linken Flügel der USPD. Weder Eichhorn, noch die USPD, die „Revolutionären“ Obleute und die KPD (S) wollten diese Absetzung akzeptieren.
Derweil bereitete sich die Konterrevolution darauf vor, dem klassenkämpferischen Proletariat Berlins eine entscheidende Niederlage zuzufügen. So besichtigten ebenfalls am 4. Januar die Mitglieder der Regierung, Friedrich Ebert und Gustav Noske, die Freikorpsverbände in Zossen bei Berlin. Noske bekam am 6. Januar dann auch den Oberbefehl über die konterrevolutionären Bürgerkriegsverbände. Er übernahm diese Funktion mit den Worten: „Meinetwegen! Einer muss der Bluthund werden, ich scheue die Verantwortung nicht.“ Mehr…

Annonce: Schriften zum Klassenkampf VII

5. Januar 2019 Keine Kommentare

 Unsere neue Broschüre „Schriften zum Klassenkampf VII“ (ca. 124 Seiten) von Soziale Befreiung ist da. Die Broschüre könnt Ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Inhalt

Einleitung

Gewerkschaften: Co-Managerinnen der kapitalistischen Ausbeutung
1. Gewerkschaften als bürokratisch entfremdeter Ausdruck des reproduktiven Klassenkampfes
2. Die Gewerkschaftsapparate als Teil der Kapitalvermehrung
3. Die politische Linke und die Gewerkschaften
4. Die revolutionäre Überwindung der Gewerkschaften

Betriebs- und Personalräte: Organe der kapitalistischen Arbeitsdemokratie
I. Die Demokratie hinter den Betriebstoren
1. Betriebs- und Personalräte als gelebte kapitalistische Arbeitsdemokratie
2. Einzelkapitalistische Repression gegen Betriebs-/Personalräte
3. Klassenkämpferische Selbstorganisation statt kapitalistische Arbeitsdemokratie!
II. Linke und rechte Betriebs- und Personalratsopposition
1. Linke Betriebs- und Personalratsopposition
2. Rechte Betriebs- und Personalratsopposition

Die klassenkämpferische Selbstorganisation des Proletariats
1. Die informelle Selbstorganisation des konspirativ-illegalen Alltagsklassenkampfes
2. Wilde Streiks
3. Sozialrevolutionäre Gruppen
4. Revolutionäre Klassenkampforganisationen
5. Die revolutionäre Selbstaufhebung des Proletariats

Einleitung

Schriften zum Klassenkampf ist eine unregelmäßig erscheinende Serie der Sozialen Befreiung mit Texten über die globalen Auseinandersetzungen des Proletariats mit Kapital, Staat und Patriarchat vom Ende des 18. bis ins 21. Jahrhundert.
Besonders nach dem Abkacken der sozialdemokratischen und „kommunistischen“ „ArbeiterInnen“-Parteien sind die Gewerkschaften die bedeutendsten Organisationen der institutionalisierten ArbeiterInnenbewegung. Die globalen Gewerkschaften sind sowohl bürokratisch entfremdete Ausdrücke des reproduktiven Klassenkampfes des Proletariats als auch Co-Managerinnen der kapitalistischen Ausbeutung. Weltweit sind die bürgerlich-bürokratischen Gewerkschaftsapparate die verlogensten und heimtückischsten Klassenfeinde des Proletariats. Sie sind die bestgetarnten Bullen des Kapitals, die scharf darüber wachen, dass das klassenkämpferische Proletariat in den Grenzen der Warenproduktion und des Staates bleibt. Während die kleinbürgerliche politische Linke Illusionen in die internationale Gewerkschaftsbewegung schürt, kämpfen SozialrevolutionärInnen für deren langfristigen Zerschlagung im weltrevolutionären Prozess, wie wir im Text Gewerkschaften: Co-Managerinnen der kapitalistischen Ausbeutung erläutern.
Entgegen dem idealistischen Geschwätz der politischen Linken, hört die Demokratie im modernen Kapitalismus in der Regel nicht hinter dem Betriebstor auf. Nein, diese reaktionäre Herrschaftsform der Bourgeoisie gedeiht auch dort, wie wir in der Schrift Betriebs- und Personalräte: Organe der kapitalistischen Arbeitsdemokratie untersuchen werden. Im Gegensatz zu den linken KleinbürgerInnen ist für uns allerdings die Demokratie im kapitalistischen Betrieb nichts „Fortschrittliches“, sondern Ausdruck der Klassenherrschaft der Bourgeoisie über das Proletariat. Wir kämpfen nicht für linke Betriebsräte als Ausdruck der kapitalistischen Arbeitsdemokratie, sondern für die klassenkämpferische Selbstorganisation des Proletariats. Mit deren Analyse und den Ausblick auf deren weltrevolutionären Möglichkeiten schließen wir diese Broschüre ab.

Das deutsche Kaiserreich

27. Oktober 2018 Keine Kommentare

Wir veröffentlichen hier das Kapitel „Das deutsche Kaiserreich“ aus der Broschüre „Die revolutionäre Nachkriegskrise in Deutschland (1918-1923)“. Die gesamte Broschüre „Die revolutionäre Nachkriegskrise in Deutschland (1918-1923)“ könnt Ihr hier über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

nachkriegs

Das deutsche Kaiserreich

Das 1871 gegründete deutsche Kaiserreich beruhte auf dem Klassenkompromiss zwischen Bourgeoisie und GroßgrundbesitzerInnen (besonders den ostelbischen JunkerInnen). Durch das von Preußen mit eiserner Faust von oben geeinigte Deutschland bekam das Nationalkapital einen gewaltigen Auftrieb. Gleichzeitig konnten sich das überholte JunkerInnentum und die preußische Monarchie, welche Deutschland beherrschte, noch ein paar Jahrzehnte lang halten. Der preußische König war auch gleichzeitig deutscher Kaiser und das Kaiserreich wurde relativ schwach parlamentarisiert und demokratisiert. Die Armee wurde von dem alten Offiziersadel beherrscht. Auch im zivilen Staatsapparat dominierte der Beamtenadel an der Spitze über die bürgerlichen Elemente an der Basis. Mehr…

Annonce: Antinationale Schriften III

25. September 2018 1 Kommentar

Unsere neue Broschüre „Schriften zum Imperialismus“ (ca. 124 Seiten) von Soziale Befreiung ist da. Die Broschüre könnt Ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de oder direkt bei uns auch als E-Book bestellen.

Inhalt

Einleitung

Afrika im Fadenkreuz der Imperialismen
I. Kolonialismus
1.Vorindustriekapitalistische Sklaverei
2. Britischer Kolonialismus
3. Französischer Imperialismus
1. EU-Imperialismus
2. Britischer Neokolonialismus
3. Französischer Neokolonialismus
4. US-Imperialismus
5. Deutscher Imperialismus
6. Chinesischer Imperialismus

III. Staatskapitalistischer Imperialismus
1. Sozialökonomischer Imperialismus
2. Militärischer Imperialismus

Beispiel Afrika: Nationale „Befreiung“ als Teil der kapitalistischen Sozialreaktion
I. Allgemeine Betrachtung
1. Der grundsätzlich sozialreaktionäre Charakter der Nation
2. Die sozialökonomische Schwäche des schwarzafrikanischen Kapitalismus
3. Afrika und die mögliche soziale Revolution

II. Konkrete Länderbeispiele
1. Ägypten
2. Algerien
3. Simbabwe
4. Südafrika

Nationalismen in Europa
I. EUropäischer Chauvinismus
1. EU: Das kontinental-imperialistische Zweckbündnis europäischer Nationalstaaten
2. Nationale Konkurrenz innerhalb der EU
3. Brüsseler/Berliner „Sparprogramme“ gegen das Proletariat
4. Der britische Austritt aus der EU

II. Spaltungsnationalismen innerhalb europäischer Staaten
1. Der schottische Salonnationalismus
2. Der katalanische Nationalismus
3. Rechtsnationaler Rassismus in Europa

Einleitung

Der Nationalismus ist neben dem demokratischen Stimmzettelfetischismus eine der wirkmächtigsten Ideologien, die das Proletariat in den Kapitalismus integrieren. Rechts- und linksnationale DemagogInnen lügen die soziale Ausbeutung und Entfremdung des Proletariats in eine „nationale“ um. Und verkaufen als Lösung: Die nationale „Befreiung“ als Teil der kapitalistischen Sozialreaktion. Denn nationale „Befreiung“ heißt im Industriezeitalter: Die Neugründung kapitalistischer Staaten, die auf der sozialreaktionären Grundlage des produktiven (Lohnarbeit) und „unproduktiven“ proletarischen Elends (Erwerbslosigkeit und Obdachlosigkeit) beruht. Die LinksnationalistInnen erzählen uns das Märchen von „sozialistischen“ Staaten und Nationen. Oh, die schmutzige Linksreaktion! Denn die „sozialistischen“ Länder (Sowjetunion, DDR, Jugoslawien, China bis 1978, Albanien, Kuba…) waren und sind in Wirklichkeit staatskapitalistische Regimes. Nationale „Befreiung“ heißt für das Proletariat kapitalistische Lohnsklaverei! Das Proletariat kann sich nur sozial selbst befreien, indem es die Nation zerschlägt!
Auch gegen Kolonialismus, Neokolonialismus und Imperialismus hilft dem Proletariat keine nationale „Befreiung“, weil sie nur die kapitalistische Ausbeutung unter einem neuen staatlichen Firmenschild zu verewigen hilft. Gegen Kolonialismus, Neokolonialismus und Imperialismus kann nur progressiv gekämpft werden, wenn sich der Kampf auch gegen den einheimischen Nationalismus richtet. Sozialrevolutionärer Antiimperialismus kämpft gegen den Weltkapitalismus, aber nicht für neue „unabhängige“ kapitalistische Staaten. Von dieser Haltung ist auch unsere erste Schrift Afrika im Fadenkreuz der Imperialismen geprägt. Sie legt schonungslos die imperialistische Ausplünderung des afrikanischen Kontinents durch die privat- und staatskapitalistischen Nationen offen. Der Text Beispiel Afrika: Nationale „Befreiung“ als Teil der kapitalistischen Sozialreaktion zeigt auf, dass auch für das Proletariat dieses Kontinents nur die mögliche soziale Revolution eine wirklich befreiende Perspektive sein kann.
Die dritte Schrift dieser Broschüre beschäftigt sich mit den Nationalismen in EUropa. Wir analysieren die EU als kontinental-imperialistisches Zweckbündnis europäischer Nationalstaaten. Innerhalb dieses Bündnisses werden natürlich auch die verschiedenen imperialistischen Interessen der Mitgliedstaaten ausgetragen. Die EU wird vom deutschen Imperialismus dominiert. Berlin und Brüssel setzen besonders in den südeuropäischen Ländern (Griechenland!) auf Privatisierung und Sozialkürzungen. Doch der nationalstaatliche Austritt aus der EU ist keine soziale Perspektive – auch wenn dies Teile der kleinbürgerlichen politischen Linken behaupten –, wie das britische Beispiel belegt.
Auch in europäischen Staaten wie in Spanien und Großbritannien entwickelt sich der Nationalismus von Minderheiten (zum Beispiel schottischer und katalonischer Nationalismus). Das diese Nationalismen bestehende Staaten spalten, interessiert uns dabei nicht. Aber die Spaltung des Weltproletariats durch die Rechts- und Linksnationalismen bekämpfen wir konsequent. Das Proletariat wird zur Manövriermasse für innerkapitalistische Konflikte und in diesen verheizt.
ProletarierInnen aller Länder, vereinigt euch!
Hoch die antinationale Solidarität!

„1968“ in Westeuropa: Italien

26. Juni 2018 Keine Kommentare

Wir veröffentlichen hier das Kapitels „Italien“ aus der Broschüre „Das proletarische 1968“. Die gesamte Broschüre „Das proletarische 1968“ könnt Ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Italien

Auch in Italien verschmolz die Dynamik der StudentInnenrevolte recht stark mit der des proletarischen Klassenkampfes. In diesem westeuropäischen Land dauerte „1968“, wenn wir es als Chiffre für eine aktive StudentInnenbewegung und radikalisierten proletarischen Klassenkampf Ende der 1960er/Anfang der 1970er verstehen, ein ganzes Jahrzehnt, nämlich von 1967 bis 1977. Vorbereitet wurde das lange italienische „1968“ durch den gewaltigen Industrialisierungsschub, den das Land in den 1950ern und 1960ern erlebte. In dieser Zeit nahm die relative Verelendung des italienischen Proletariats stark zu. Während der Index der Arbeitsleistung von 100 Basispunkten 1953 bis 1963 auf 140,7 anstieg, hinkte der Lohnindex in derselben Zeit stark hinterher, er stieg lediglich auf 108,9.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften befriedigte die norditalienische Industrie aus der inländischen Migration. Dem unterentwickelten, agrarisch geprägten Süden des Landes verließen Millionen Menschen, die in die Industriestädte Norditaliens strömten. Ungefähr 1,5 Millionen Menschen wurden zu unqualifizierten Fabrikarbeiterinnen industrieproletarisiert. Diese neue Schicht des italienischen Proletariats, die so genannten MassenarbeiterInnen wurde zum aktivsten Subjekt des proletarischen „1968“. Diese proletarisierten Menschen hassten die Fabrik – und die Arbeit in ihr noch viel mehr. Sie standen darin in einen gewissen Widerspruch zu einem Großteil der norditalienischen FacharbeiterInnen, die von der konterrevolutionären „kommunistischen“ Partei mit einem rot gefärbten protestantischen Arbeitsethos „erzogen“ wurden. Diese „Erziehung“ konnte nur gelingen, weil dies die kleinbürgerlichen Seiten bei vielen norditalienischen FacharbeiterInnen zum Klingen brachte. Mehr…

Annonce: Schriften zum Imperialismus

5. Juni 2018 Keine Kommentare

Unsere neue Broschüre „Schriften zum Imperialismus“ (ca. 122 Seiten) von Soziale Befreiung ist da. Die Broschüre könnt Ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) auch als E-Book über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Inhalt

Einleitung

Zur Sozialökonomie des Imperialismus

1. Imperialismus: Expansion des Nationalkapitals
2. Die imperialistische Rivalität um Rohstoffquellen
3. Export und Import von Waren
4. Kapitalexport und -import
5. Imperialistische Geopolitik

Frieden und Krieg

1. Der bürgerliche Frieden als nichtmilitärische Form des kapitalistische Konkurrenzkampfes
2. Der imperialistische Krieg als militärische Form des kapitalistischen Konkurrenzkampfes
3. Die Kapitalvermehrung im Frieden und Krieg
4. Der Klassenkampf im Frieden und Krieg
5. Kritik des kleinbürgerlichen Pazifismus
6. Kritik der kleinbürgerlich-radikalen Militanz und des linksreaktionären Militarismus
7. Proletarisch-revolutionäre Klassenkampf-Militanz

„Antiimperialismus“ und Antiimperialismus

1. Kritik des linksnationalen „Antiimperialismus“
2. Sozialrevolutionärer Antiimperialismus

Die Ostexpansion von EU und Nato

1. Der privatkapitalistische Sieg im ersten Kalten Krieg
2. Zerfall und imperialistische Zerschlagung Jugoslawiens
3. Die Osterweiterung von NATO und EU
4. Der Konflikt um die Ukraine/Krim
5. Der zweite Kalte Krieg

Imperialismus und Islamismus

1. Islam und Islamismus
2. Afghanistan
3. Irak
4. Syrien
5. Islamistische Anschläge in den imperialistischen Zentren

Einleitung

Unsere Broschüre beginnt mit dem Text Zur Sozialökonomie des Imperialismus. Darin wird der moderne Imperialismus als Expansion der Nationalkapitale definiert und beschrieben. Schon im ersten Kapitel der ersten Schrift wird der Unterschied zwischen der kleinbürgerlichen politischen Linken und proletarischen RevolutionärInnen deutlich. Denn wir kritisieren nicht nur den privatkapitalistischen, sondern auch den ehemaligen staatskapitalistischen Imperialismus (Sowjetunion und China bis 1978). Den „sozialistischen“ Imperialismus verklären dagegen die verschiedenen Spielarten des linksnationalen „Antiimperialismus. Weiter wird in dieser Schrift an Hand von historischen und aktuellen Beispielen die imperialistische Konkurrenz um Rohstoffquellen und Absatzmärkte untersucht. Kapitalexport und -import spielen in der imperialistischen Konkurrenz der Nationalstaaten eine sehr große Rolle, weshalb wir auch dies genauer analysieren werden. Alle diese ökonomischen Aspekte werden dann in der Untersuchung der imperialistischen Geopolitik zusammengefasst und um politideologische und diplomatische erweitert.
Kleinbürgerliche PazifistInnen bekämpfen nicht bewusst den imperialistischen Krieg, sondern verteidigen ideologisch verblendet den „Frieden“. Doch der bürgerliche Frieden ist lediglich die nichtmilitärische Form des kapitalistischen Konkurrenzkampfes und damit absolut gewaltförmig. Wir bekämpfen dagegen den bürgerlichen Frieden genauso konsequent wie den imperialistischen Krieg. In der Schrift Frieden und Krieg stellen wir beide gleichermaßen als Durchsetzungsformen des kapitalistischen Imperialismus dar. Auf dieser Grundlage kritisieren wir scharf den kleinbürgerlichen Pazifismus und den linksreaktionären Militarismus. Wir beschreiben die proletarisch-revolutionäre Klassenkampf-Militanz als Alternative zu Imperialismus, Pazifismus und linken Militarismus. Mehr…

Annonce: Von der bürgerlichen zur proletarischen Revolution mit einem Nachwort

4. März 2018 Keine Kommentare

Wir veröffentlichen eine bedeutende Schrift von Otto Rühle „Von der bürgerlichen zur proletarischen Revolution“ aus dem Jahre 1924 mit einem Nachwort von Nelke. Die Broschüre könnt Ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Inhalt

Einleitung

Otto Rühle, Von der bürgerlichen zur proletarischen Revolution (1924)
Vorwort
I. Die bürgerlichen Revolutionen
II. Das russische Problem
III. Der bürgerlich-kapitalistische Staat
IV. Parlament und Parteien
V. Die Gewerkschaften
VI. Die letzte Phase des europäischen Kapitalismus
VII. Betriebsorganisation und Arbeiter-Union
VIII. Das Rätesystem
IX. Die proletarische Revolution

Nelke, Zu Rühles Schrift „Von der bürgerlichen zur proletarischen Revolution“
1. Die europäische revolutionäre Nachkriegskrise (1917-1923)
2. Otto Rühle – Wege und Irrwege eines revolutionären Intellektuellen
3. Die Bedeutung von Rühles Schrift
4. Fehler und Inkonsequenzen
5. Die weitere Entwicklung des Rätekommunismus
6. Der nachmarxistische und nachanarchistische Kommunismus

Einleitung

Mit der Herausgabe von Otto Rühles Schrift Von der bürgerlichen zur proletarischen Revolution aus dem Jahre 1924, veröffentlichen wir ein bedeutendes Dokument des partei- und gewerkschaftsfeindlichen Kommunismus. Rühle reflektierte in dieser Schrift die wichtigsten praktischen Erfahrungen der europäischen revolutionären Nachkriegskrise (1917-1923). Besonders jene, dass sich die Organisationen der institutionalisierten ArbeiterInnenbewegung (Parteien und Gewerkschaften) als strukturell konterrevolutionär erwiesen haben. Mit dieser konsequent partei- und gewerkschaftsfeindlichen Haltung ist Von der bürgerlichen zur proletarischen Revolution noch heute wesentlich der möglichen Revolution der Zukunft zugewandter als alle gegenwärtigen Ergüsse des Parteimarxismus und Anarchosyndikalismus. Denn das sind nur die Ideologien bürgerlicher Organisationsformen, die lediglich den Kapitalismus zu reproduzieren vermögen. Parteimarxismus und Anarchosyndikalismus sind die ideologischen Begleiterscheinungen der opportunistischen Anpassung an den Kapitalismus durch die Organisationen der institutionalisierten ArbeiterInnenbewegung. Die Orientierung von Rühle auf die klassenkämpferische Selbstorganisation des Proletariats gegen Kapital, Staat sowie Partei- und Gewerkschaftsbonzen ist heute noch hochaktuell – unabhängig von den konkreten Formen, in denen sich diese damals in Deutschland zeigte: die ArbeiterInnenräte und nach deren Auslöschung die ArbeiterInnen-Unionen. Die revolutionäre Klassenkampforganisation in den zukünftigen möglichen Revolutionen muss und wird eine ganz andere konkrete Form annehmen als damals. Mehr…