Annonce: 1921-2021: 100 Jahre parteifeindlicher Kommunismus

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Inhalt

Einleitung

I. Der Geburtsprozess des parteifeindlichen Kommunismus
1. Die Kapitalvermehrung vor dem Ersten Weltkrieg
2. Proletarischer Klassenkampf und institutionalisierte ArbeiterInnenbewegung vor 1914
3. Der Erste Weltkrieg
4. Die Russische Revolution
5. Die ungarische „Räterepublik“
6. ISD, ASP und Spartakusbund
7. Die Novemberrevolution
8. Die Gründung von IKD und KPD
9. Klassenkämpfe in Deutschland im Jahre 1919
10. Innerparteiliche Konterrevolution in der „K“PD
11. Kappputsch und Rote Ruhrarmee
12. KAPD und AAUD
13. Märzkämpfe 1921 und Gründung der AAUE

II. Die Entwicklung des Rätekommunismus
1. AAUE, KAUD und GIK
2. Daad en Gedachte, Cajo Brendel, Paul Mattick und Willy Huhn
3. Die Verkörperung einer Kulturrevolution
4. Der Bruch mit der leninistischen Konterrevolution
5. Analyse und Kritik der Russischen Revolution und des Staatskapitalismus
6. Inkonsequenter Bruch mit dem Parteimarxismus und Anarchosyndikalismus
7. Inkonsequente Kritik an Demokratie, Antifaschismus und nationaler „Befreiung“

III. 1921-2021: 100 Jahre Dekadenz des Parteimarxismus als sozialrevolutionäre Theorie und Praxis
1. Marxismus-Leninismus
2. Trotzkismus
3. Italienischer Linkskommunismus
4. KAPD, Rote Kämpfer, MLLF, Communistenbond Spartacus und Neu Beginnen
5. Rechtsmarxismus-Linkskeynesianismus

IV. Der bewusst antipolitische Kommunismus
1. Antipolitisch und antinational
2. Konsequent gewerkschaftsfeindlich
3. Nachmarxistisch und nachanarchistisch
4. Überwindung des Rätefetischismus

Einleitung

„Sowjet“-Russland im März 1921: Das staatskapitalistische Lenin/Trotzki-Regime erstickt den revolutionären Kronstädter Aufstand in einem Meer aus ArbeiterInnenblut. Mitteldeutschland im März 1921: Das Proletariat kämpft gegen die privatkapitalistische Konterrevolution. Der moskauhörige Partei-„Kommunismus“ in Form der „K“PD will auch in Deutschland das verwirklichen, was sich in „Sowjet“-Russland als sozialreaktionär erwiesen hatte, die politische Machteroberung ihres bürgerlich-bürokratischen Apparates. Moskau, die „Kommunistische“ Internationale („K“I) und die „K“PD betreiben auf dem Rücken des klassenkämpferischen Proletariats eine putschistische Politik – und es gelingt ihnen auch die ein Jahr vorher gegründeten antiparlamentarischen und gewerkschaftsfeindlichen Organisationen Kommunistische Arbeiterpartei Deutschland (KAPD) und Allgemeine Arbeiter-Union Deutschlands (AAUD) mit hineinzuziehen. Doch bereits im Jahr 1920 entwickelte sich in KAPD und in der mit ihr verbundenen AAUD eine parteifeindliche Strömung, die die Partei grundsätzlich als eine bürgerlich-bürokratische Organisationsform kritisierte und ablehnte. Diese war mit dem Proletariat in den Märzkämpfen kritisch-solidarisch – und verurteilte gleichzeitig den Putschismus des Parteimarxismus mit aller notwendigen Schärfe. Im Oktober 1921 brach sie auch mit dem radikalen Parteimarxismus von KAPD und AAUD vollständig und schuf sich in Form der Allgemeinen Arbeiter-Union-Einheitsorganisation (AAUE) ihre eigene Organisation. Der parteifeindliche Kommunismus war geboren!
Und zwar als eine Notwendigkeit des proletarischen Klassenkampfes. Der parteifeindliche Kommunismus hatte als ein feuriges Kind der revolutionären europäischen Nachkriegskrise (1917-1923) am Anfang in Deutschland eine proletarische Massenbasis. Mit dem endgültigen Sieg der Konterrevolution schmolz diese Massenbasis dahin, unklare und inkonsequente Kräfte spalteten sich vom parteifeindlichen Kommunismus ab. Dieser nahm die Form des Rätekommunismus an und war in Kleingruppen und Einzelpersonen verkörpert. Der Rätekommunismus brach in seinen konsequentesten Ausformungen mit der Partei und kritisierte scharf die leninistische Konterrevolution gegen die ArbeiterInnenräte (Sowjets) in „Sowjet“-Russland. Aber er kritisierte eben nicht konsequent die nationalkapitalistische Politik von Marx und Engels als geistig-ideologische Quelle des Leninismus. Notwendig ist die Schaffung eines nachmarxistischen und nachanarchistischen Kommunismus, der an den revolutionären Tendenzen beider Strömungen anknüpft und deren sozialreaktionären kompromisslos bekämpft. Dazu war der Rätekommunismus aufgrund seiner marxistischen Orthodoxie nicht fähig. Auch erfolgte der Bruch mit der Partei nicht aus einem klaren antipolitischen Bewusstsein heraus. Die inkonsequenten Teile des Rätekommunismus reproduzierten den Parteimarxismus.
1921 wurde nicht nur der parteifeindliche Kommunismus geboren, sondern auch der radikale Parteimarxismus zeigte im März 1921 seinen letztendlich sozialreaktionären Charakter. Der Parteimarxismus ist nun schon seit 100 Jahren als sozialrevolutionäre Theorie und Praxis dekadent – und zwar in allen seinen Formen (Marxismus-Leninismus, Trotzkismus, Linkskommunismus, Rechtsmarxismus-Linkskeynesianismus). Um den praktischen proletarischen Klassenkampf mit all seinen revolutionären Tendenzen und Potenzen auch geistig zu befruchten, ist ein bewusster und konsequent antipolitischer Kommunismus nötig, der an den progressiven Tendenzen des Rätekommunismus anknüpft, aber auch deren rückständigen kritisch überwindet.

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