Unsere dritte Broschüre der Trilogie über die Sowjetunion ist da. Die Broschüre „Der Marxismus und die Sowjetunion“ von Soziale Befreiung (Hg.) (ca. 118 Seiten) könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) hier über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.
Einleitung
Revolutionäre und reaktionäre Tendenzen im Marxismus
1. Der Marxismus zwischen antikapitalistischer Kritik und staatskapitalistischer Ideologieproduktion
2. Geschichtsidealistische, dogmatische und technokratische Tendenzen
3. Parlamentarismus, Parteidiktatur, „ArbeiterInnendemokratie“ und soziale Revolution
4. Der Marxismus als kleinbürgerlich-radikale Ideologieproduktion
5. Das marxistische Dogma von der „bürgerlichen Revolution“
Globale Marxismen und die UdSSR
1. Der offizielle sowjetische Marxismus-Leninismus
2. Trotzkismus
3. Maoismus
4. Rosa Luxemburgs Kritik am Bolschewismus
5. Rätekommunismus
Die linksmarxistische Opposition in der Sowjetunion
1. Die linksbolschewistische Opposition von 1918 bis 1921
2. Lenin gegen Stalin
3. Die linksbolschewistische Opposition während der NEP
4. Die linksmarxistische Opposition während der Zwangskollektivierung und Industrialisierung
5. Stalins Vernichtung des Linksbolschewismus
6. Oppositionelle marxistische Gruppen nach dem Zweiten Weltkrieg
Einleitung
Die dritte Broschüre unserer Trilogie über die staatskapitalistische Sowjetunion widmet sich dem Verhältnis zwischen Marxismus und der UdSSR. Dieses Verhältnis war und ist sehr widersprüchlich. Einerseits gab und gibt es marxistisch-leninistische Strömungen, welche die gesellschaftlichen Verhältnisse in der staatskapitalistischen Sowjetunion mehr oder weniger verschleierten und verschleiern, andererseits gab es eine scharfe linksmarxistische Kritik an der UdSSR seit den frühen 1920er Jahren, am radikalsten verkörpert im Rätekommunismus. Das widersprüchliche Verhältnis des Marxismus zur Sowjetunion entspricht seiner eigenen Widersprüchlichkeit aus revolutionären und reaktionären Tendenzen. Mit dieser Widersprüchlichkeit setzen wir uns im ersten Text auseinander. Aus Platzgründen kann diese Auseinandersetzung leider nicht so ausführlich erfolgen, wie es dieses interessante Thema eigentlich erfordert hätte. Aber wir werden auf dieses Thema noch später einmal in mehreren Broschüren der Sozialen Befreiung zurückkommen.
Der zweite Text behandelt das Verhältnis globaler Marxismen zur staatskapitalistischen UdSSR. Auch dieses Thema konnte von uns aus Platzgründen nicht erschöpfend behandelt werden. Im dritten Text beschäftigen wir uns mit der linksmarxistischen Opposition in der Sowjetunion. Zum besseren Verständnis des Verhältnisses zwischen Marxismus und der UdSSR ist es nicht verkehrt, sich mit unserer Analyse der sowjetischen Geschichte vertraut zu machen. Dazu empfehlen wir folgende Broschüren: Der sowjetische Staatskapitalismus und Imperialismus (1917-1991) und Schriften zur russischen Revolution (1917-1921).
Mit der kritischen Analyse des widersprüchlichen Verhältnisses zwischen Marxismus und dem sowjetischen Staatskapitalismus leisten wir einen wichtigen Beitrag für den notwendigen Kampf gegen den Antikommunismus. Erstens indem wir aufzeigen, dass es nicht wenige MarxistInnen auf der ganzen Welt gab, die lange vor 1989 den sowjetischen und osteuropäischen Staatskapitalismus schonungslos kritisiert haben. Wir stehen in der Tradition dieser Kritik und weisen die antikommunistischen Lügen, wonach die Sowjetunion und ihre Satelliten den Kommunismus verkörpert hätten, entschieden zurück. Zweitens kann der Kampf gegen den Antikommunismus nur offensiv erfolgen, wenn sie mit einer schonungslosen Selbstkritik der kommunistischen Bewegung verbunden ist. Aus diesem Grunde kann sie sich einer radikalen Kritik an den reaktionären Tendenzen des Marxismus, welche in der UdSSR verkörpert waren, nicht entziehen.
Nelke, im Oktober 2012
Kategorienbolschewismus, broschüre, diskussion, faschismus, klassenkampf, nationale befreiung, proletariat, russische revolution, sowjet union, sowjets, soziale revolution, staatskapitalismus Tags:
W.I. Lenin im Präsidium des I. Kongresses der Komintern von 2 bis 6 März im Kreml, Moskau
Wir veröffentlichen hier einen Auszug aus der Broschüre „Schriften zur russischen Revolution (1917-1921)“ über der Kommunistischen Internationale. Die Broschüre „Schriften zur russischen Revolution (1917-1921)“ von Soziale Befreiung (Hg.) (ca. 113 Seiten) könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.
Lenin und Trotzki ideologisierten die Oktoberrevolution als Beginn der Weltrevolution. Doch das war sie objektiv nicht. Von unseren heutigen Erfahrungen ausgehend kann die globale soziale Revolution nur eine permanente Kette von Nationalstaatszerschlagungen sein. Wie konnte da die Herausbildung Sowjetrusslands als staatskapitalistische Nation Teil der Weltrevolution sein?! Objektiv war Sowjetrussland immer Teil des Weltkapitals und damit ein Feind des globalen Proletariats – unabhängig vom innerkapitalistischen Gerangel zwischen Weltbourgeoisie und der staatskapitalistischen Bürokratie Sowjetrusslands. Die Orientierung von Lenin und Trotzki auf die Weltrevolution war also durch und durch ideologisch und sozialdemagogisch, ein Selbstbetrug und Betrug am Weltproletariat.
So führte der sozialdemagogische Größenwahn der „Kommunistischen“ Partei Russlands (Bolschewiki), dass sie nicht nur die Avantgarde des russischen, sondern des gesamten globalen Proletariats sei, im März 1919 in Moskau zur Gründung der „Kommunistischen“ Internationale (auch genannt: „K“I, Dritte Internationale und Komintern). Sie bestand aus jungen „Kommunistischen“ Parteien der verschiedenen Länder als globale radikale Abspaltung der internationalen Sozialdemokratie. Die „Kommunistische“ Partei Russlands (Bolschewiki) war von Anfang an ihr beherrschender Kern. Diese Partei war zu dieser Zeit längst die politische Organisatorin der staatskapitalistischen Ausbeutung des russischen Proletariats und damit Teil der globalen kapitalistischen Konterrevolution. Wie konnte da eine von ihr dominierte Internationale anders sein als konterrevolutionär?! Die „Kommunistische“ Internationale war auch in Wirklichkeit von Anfang nichts anderes als ein Teil der globalen Sozialreaktion. Mehr…
Unsere zweite Broschüre der Trilogie über die Sowjetunion ist da. Die Broschüre „Schriften zur russischen Revolution (1917-1921)“ von Soziale Befreiung (Hg.) (ca. 113 Seiten) hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.
Inhalt
Einleitung
Klassenkämpfe in Sowjetrussland (1917-1921)
1. Klassenkämpfe im zaristischen Russland
2. Die Februarrevolution
3. Von der Februar- zur Oktoberrevolution
4. Die staatskapitalistische Reaktion gegen die proletarische Selbstorganisation
5. Kronstadt und die Dekadenz des Parteimarxismus
Der BürgerInnen- und imperialistische Interventionskrieg (1918-1921)
1. Die damalige und die heutige sozialrevolutionäre Sicht
2. Staatskapitalistische Reaktion gegen privatkapitalistische Reaktion
3. Bolschewistische Parteidiktatur und BürgerInnenkrieg
4. „Kriegskommunismus“
5. Sowjetrussischer Imperialismus in der Ukraine
6. Sowjetrussischer Imperialismus in Georgien
Die „Kommunistische“ Internationale gegen das Weltproletariat
1. Die „Kommunistische“ Internationale als Teil der globalen Sozialreaktion
2. Moskau gegen die „Ultralinken“
3. Die „K“PD im Jahre 1923
Einleitung
Die Herangehensweise von SozialrevolutionärInnen gegenüber den proletarischen Klassenkämpfen der Vergangenheit sollte unserer Meinung nach von der Maxime geleitet sein, dass hinterher mensch immer schlauer ist, aber mensch hinterher auch schlauer sein sollte. Diese grundsätzliche Haltung verhindert sowohl besserwisserische Arroganz gegenüber vergangenen Klassenkämpfen, als auch ein konservatives Nachplappern von damaligen sozialrevolutionären Positionen, die früher die fortschrittlichsten waren, aber heute trotzdem im Lichte der Erfahrungen nachfolgender Generationen proletarischer AktivistInnen kritisch überprüft werden müssen. Von dieser Haltung lassen wir uns auch bei der Analyse der russischen Revolution (1917-1921) leiten. Mehr…
Zweiter Weltkrieg: Frauen arbeiten in Rüstungsbetrieben der Sowjetunion
Wir veröffentlichen hier einen Auszug aus der Broschüre „Der sowjetische Staatskapitalismus und Imperialismus (1917-1991)“ über die Frauenunterdrückung in der UdSSR. Die Broschüre könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.
Die staatskapitalistische Reproduktion der weiblichen Hausarbeit in der UdSSR
Die soziale Revolution muss das kapitalistische Patriarchat für immer vernichten. Die proletarischen Frauen (Lohnarbeiterinnen und Hausfrauen in ArbeiterInnenfamilien) werden noch heute in der Regel von Kapital und Staat stärker ausgebeutet als die männlichen Arbeiter. Auch im modernen Kapitalismus bekommen Arbeiterinnen durchschnittlich weniger Lohn und leisten meist unentgeltlich die Hauptarbeit der biosozialen Reproduktion (Familie und Hausarbeit). Die soziale Revolution muss die Warenproduktion und die Politik aufheben, um das proletarische Elend von Mann und Frau zu beseitigen. Doch um die besondere Ausbeutung der proletarischen Frauen zu beseitigen, muss die soziale Revolution auch die biosoziale Reproduktion stark entindividualisieren und vergesellschaften und gleichmäßig zwischen Männern und Frauen verteilen.
Der sowjetische Staatskapitalismus war selbstverständlich nicht in der Lage die biosoziale Reproduktion zu vergesellschaften und reproduzierte die bürgerliche Familie. Doch der staatskapitalistische Ideologe Leo Trotzki konnte das nicht verstehen, weil für ihn die sowjetische Gesellschaft ein „ArbeiterInnenstaat“ war. Von diesem Dogma trennte er sich nie – ob er nun an der Macht war oder in Opposition zu Stalin stand. Trotzki schrieb über die Vergesellschaftung der biosozialen Reproduktion als er noch nicht entmachtet war: „Der Arbeiterstaat muss erst reicher werden, damit er ernsthaft und wie es sich gehört die öffentliche Erziehung der Kinder und die Entlastung der Familie von Küche und Waschküche in Angriff nehmen kann. Die Vergesellschaftung der Familienwirtschaft ist undenkbar ohne ein gewisses Reicherwerden unserer Wirtschaft als Ganzes. Wir brauchen notwendig die sozialistische Akkumulation“ (Leo Trotzki, Fragen des Alltagslebens. Die Epoche der „Kulturarbeit“ und ihre Aufgaben, Hamburg (C. Hoym Nachf.) 1923, unveränderter Nachdruck: Berlin (West), Verlag Neuer Kurs, 1973, S. 64.) Mehr…
Unsere neue Broschüre: „Der sowjetische Staatskapitalismus und Imperialismus (1917-1991)“ (ca. 109 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.
Inhalt
Der sowjetische Staatskapitalismus als Übergangsgesellschaft
1. Der sowjetische Staatskapitalismus
2. Von der NEP zur Zwangskollektivierung der Landwirtschaft
3. Die ursprüngliche staatskapitalistische Industrialisierung
4. Stagnation und Todeskrise des sowjetischen Staatskapitalismus
5. Die Privatisierung des Kapitals
Proletarischer Klassenkampf in der Sowjetunion
1. Legaler Klassenkampf
2. Konspirativ-illegaler Alltagsklassenkampf
3. Streiks und ArbeiterInnenaufstände
4. Reproduktives Klassenbewusstsein, die „unabhängige Gewerkschaftsbewegung“ und die Privatisierung des Kapitals
Frauenunterdrückung in der UdSSR
1. Die staatskapitalistische Reproduktion der weiblichen Hausarbeit
2. Die sowjetische Frau als Gebärmaschine
3. Repressive Sexualmoral
4. Institutionalisierte Frauenbewegung
Sowjetischer Imperialismus
1. Der sowjetische Imperialismus
2. Der sowjetische Imperialismus bis zu Beginn des Kalten Krieges
3. Die UdSSR und die osteuropäischen Staatskapitalismen
4. Der sowjetische Imperialismus und der Trikont
5. Die sowjetische Kapitulation im Kalten Krieg
6. Der Zerfall der UdSSR
Einleitung
Die Weltbourgeoisie und ihr politisches Personal haben es zurzeit auch nicht gerade leicht. Sie sind konfrontiert mit einer verstärkt krisenhaften Kapitalvermehrung und mit einem global zunehmenden Klassenkampf – mit sehr starken Schwankungen innerhalb der verschiedenen Nationalstaaten.
Also läuft die internationale bürgerliche Ideologieproduktion auf Hochtouren, um das Proletariat weiter bei der Stange zu halten. Die gefährlichsten und leider immer noch sehr wirksamen bürgerlichen Ideologien stellen die Demokratie, der Nationalismus und der Antikommunismus dar. Alle genannten bürgerlichen Ideologien werden auch fleißig von dem Großteil der kleinbürgerlichen politischen Linken reproduziert. Der Bruch mit diesem Sumpf ist für proletarische RevolutionärInnen eine absolute Notwendigkeit. Mehr…
Kategorienantifaschismus, bolschewismus, broschüre, diskussion, faschismus, klassenkampf, nationale befreiung, proletariat, russische revolution, sowjet union, soziale revolution, staatskapitalismus Tags:
Wir veröffentlichen einen Auszug aus der Broschüre Drei Kräfte gegen das Proletariat: Der Staat, die Nazis und der Antifaschismus. Die Broschüre könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.
Streikende koreanische Arbeiter
Institutionalisierte ArbeiterInnenbewegung und proletarischer Klassenkampf
Die institutionalisierte ArbeiterInnenbewegung („ArbeiterInnenparteien“ und Gewerkschaften) ist die Hauptkraft des Antifaschismus. Sie ist in die Demokratie integriert und versucht auch große Teile des Proletariats in diese Staatsform zu integrieren. Der historische Faschismus hat in den Ländern, in den er zur Staatsform wurde, die institutionalisierte ArbeiterInnenbewegung zerschlagen. Doch das Proletariat kämpfte auch im Faschismus und verlässt auch in der Demokratie nicht selten den legalen Rahmen der institutionalisierten ArbeiterInnenbewegung.
Alle Schichten der Klasse der LohnarbeiterInnen werden von Kapital und Staat ausgebeutet. Ohne proletarischen Widerstand würde sich die kapitalistische Tendenz zur Überausbeutung der ArbeiterInnenklasse ungehemmt durchsetzen. Bei ungehemmter Überausbeutung würde das Kapital die ArbeiterInnenklasse sich aber buchstäblich totarbeiten lassen. Das ist keine Übertreibung. Erinnert sei nur an die Überausbeutung zu Beginn der Industrialisierung. Diese ungehemmte Tendenz des Kapitals zur Erhöhung der Mehrwertrate gefährdet den Kapitalismus selbst. Zum einen, weil er durch die Überausbeutung der ArbeiterInnenklasse die Hauptquelle seiner Existenz vergiftet, aber auch weil das massenhafte Elend zur Massenrebellion der Verelendeten treibt. Doch die einzelnen Kapitalien sind durch die wahrhaft mörderische Konkurrenz dazu gezwungen kurzfristig so viel Mehrarbeit wie möglich aus der ArbeiterInnenklasse herauszupumpen, sie können nicht langfristig handeln. Deshalb gehört es zu den Aufgaben des Sozialstaates als ideeller Gesamtkapitalist im Interesse einer optimalen Ausbeutung des Proletariats deren Überausbeutung ein wenig einzuschränken.
Die ArbeiterInnenklasse ist also aus objektiven Gründen zum subjektiven Klassenkampf gezwungen um ihre erweiterte Reproduktion gegen die grenzenlosen Bedürfnisse der Kapitalvermehrung durchzusetzen. Das Proletariat ist also nicht nur ein kleinbürgerliches Marktsubjekt und im Produktionsprozess als variables produktives Kapital ein Ausbeutungsobjekt, nein, es war schon von Anfang an, mal stärker und mal schwächer, ein aktives und militantes Subjekt, dass für seine menschlichen Bedürfnisse gegen die eigene Kapitalisierung/Proletarisierung kämpfte. Mehr…
Unsere neue Broschüre Drei Kräfte gegen das Proletariat: Der Staat, die Nazis und der Antifaschismus (ca. 113 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt Ihr für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher hier über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de oder direkt bei uns auch als E-Book bestellen.
Einleitung
Diese Broschüre ist sehr polemisch und subjektiv. In ihr kommt die proletarische Subjektivität des Autors zum Ausdruck. Er kennt sowohl das produktive (Lohnarbeit) als auch das unproduktive (Erwerbslosigkeit) Elend des Proletariats aus eigener Erfahrung. Solche Erfahrungen machten ihn sehr böse und polemisch gegen das Kapital und die Politik, welche die kapitalistische Ausbeutung des Proletariats reproduziert. Diese proletarische Subjektivität ihres Autors macht diese Broschüre objektiv zu einem geistigen Ausdruck des Klassenkampfes.
Im Kapitalismus ist jede Politik bürgerlich. Revolutionär kann nur die Aufhebung der Politik durch das Proletariat sein. Durch die Überwindung der Warenproduktion und die Zerschlagung des Staates wird auch die Politik, welche die staatsförmige Organisation der Gesellschaft darstellt, aufgehoben. Das geht nur durch die soziale Revolution. Schon vor der Revolution müssen RevolutionärInnen einen harten und konsequenten Kampf gegen alle politischen Strömungen führen. Der Hauptkampf ist selbstverständlich gegen die Demokratie, in welcher aktuell die soziale Diktatur des Kapitals zum Ausdruck kommt, zu führen.
Ausgangspunkt dieser Broschüre ist die Ende 2011 – nicht zum ersten Mal – offenbar gewordene Zusammenarbeit von Teilen des demokratischen Staatsapparates mit NaziterroristInnen. Um diesen Fakt zu verschleiern wurde von den Herrschenden wieder mal auf den Antifaschismus gesetzt. Dieser offizielle Regierungsantifaschismus, welcher die kapitalistische Funktion der Nazis in Vergangenheit und Gegenwart maskiert, kann auch immer wieder auf die objektive Mithilfe der Antifa als kleinbürgerlich-politischer Straßenbewegung zählen. Denn was fordern große Teile der Antifa?! Richtig, dass der demokratische Staat repressiv gegen die Nazis vorgeht. Doch staatliche Repression ist grundsätzlich sozialreaktionär. Der Staat hält sich also nicht nur ein paar Hausnazis, sondern auch ein paar Hausantifas.
Nazis und AntifaschistInnen stellen gegenwärtig nur den rechten und den linken Flügel der demokratischen Politik dar, auch wenn sich beide zuweilen noch so antibürgerlich und antikapitalistisch geben. Dies nachzuweisen, ist die Hauptaufgabe dieser Broschüre. Der konterrevolutionären Rolle von Faschismus und Antifaschismus in Vergangenheit und Gegenwart wird der revolutionäre Kampf gegen Kapital und Politik gegenübergestellt und erläutert.
Kategorienantideutsche, antifaschismus, antijudaismus, antinationale position, broschüre, diskussion, faschismus, flüchtlinge, klassenkampf, nationale befreiung, nazis, proletariat, spanischer bürgerinenkrieg, staatskapitalismus Tags:
Mit der Beschreibung des ganz „normalen Terrors des Kapitals“ beginnt Nelke seinen Einstieg in die vorliegende umfassende und streitlustige Schrift. Fundiert schildert er die Funktionsweise der kapitalistischen Verwertung, unterzieht gewerkschaftliche Herangehensweisen und marxistische, aber auch anarchistische Politikverständnisse einer radikalen Kritik und setzt sich mit den diversen sozialen Bewegungen wie der Frauen-, Ökologie- oder auch Friedensbewegung auseinander. In solider rätekommunistischer Tradition wird der „reale Sozialismus“ als banaler Staatskapitalismus demaskiert. Eine grundsätzliche Aufarbeitung der jüngeren Reprivatisierungsgeschichte wird an den Beispielen des „blutigen Zerfalls Jugoslawiens“ und der „friedlichen Annexion der DDR“ geleistet.
Erhältlich ist das Buch im Buchhandel, 250 S., 12,90 Euro, ISBN: 3-00-015468-X oder direkt bei Syndikat-A.
Einleitung
Wir sind uns sehr wohl dessen bewußt, was der Autor p.m. zur Geschichte sagte: „Geschichte sind die Schichten unserer Gegenwart. Nichts ist erledigt, alles wird noch dreimal hochkommen.“ (p.m. im Interview: Von der Notwendigkeit aus der Geschichte zu ändern, statt sie immer zu wiederholen in Revolution Times Nr. 12, S. 36.) Deshalb besteht VOM KAPITALISMUS ZUR KLASSENLOSEN GESELLSCHAFT aus kritischen Beiträgen zur Geschichte und Gegenwart des Kapitalismus und der bürgerlichen Ideologie sowie des Klassenkampfes und der revolutionären Theorie. Die klassenlose Gesellschaft ist für uns eine mögliche Variante der Zukunft, aber keine Gesetzmäßigkeit. Auch halten wir den Kommunismus nicht für ein weltliches Paradies, es wird auch in ihm Widersprüche zwischen Gesellschaft und Individuum geben –allerdings werden sie ganz anders gelöst werden als wir es aus der Klassengesellschaft gewöhnt sind.
Die scharfe Kritik des Kapitalverhältnisses in allen seinen Erscheinungsformen (Privatkapitalismus, Staats-kapitalismus) und ideologischen Verkleidungen (Nationalsozialismus, Demokratie, „realer Sozialismus“) ist Lebenselixier des historischen Materialismus. Für uns sozialrevolutionäre ArbeiterInnen ist der Bruch mit dem kleinbürgerlichen Radikalismus (Parteimarxismus, Anarchismus, Mittelstandsfeminismus Antiglobalisierungs-bewegung…) besonders wichtig, da er in seinen Hauptströmungen nicht fähig ist mit der Klassengesellschaft zu brechen und nicht selten schon zu einer wichtigen politischen und ideologischen Stütze eben dieser Klassen-gesellschaft wurde. Marx/Engels sind als Pioniere des wissenschaftlichen Kommunismus noch immer dem Großteil ihrer parteimarxistischen Epigonen, aber auch den meisten ihrer anarchistischen KritikerInnen geistig weit überlegen. Aber wir halten dennoch auch eine kommunistische Kritik an Marx/Engels für notwendig. Unser Weg führt nicht zurück zu Marx, sondern vorwärts zum nachmarxistischen Kommunismus. Auch unsere Bezugnahme auf den historischen Rätekommunismus ist alles andere als unkritisch. Die selbstkritische Reflexion unserer bisherigen Arbeit kommt ebenfalls nicht zu kurz.
Selbstkritik ist bei unserer linksbürgerlichen Vergangenheit (Trotzkismus) bitter notwendig um wirklich konsequent mit ihr abzuschließen. Das ist alles andere als leicht. Wer unsere bisherige Arbeit (Soziale Befreiung Nr. 1-5) kritisch beleuchtet, wird neben vernünftigen Ansätzen auch inhaltliche Fehler, begriffliche Unklarheiten unscharfe Formulierungen und nur halb zu Ende Gedachtes finden. Deshalb haben wir uns aus Gründen der theoretischen Klarheit dazu entschlossen, den Vertrieb der Sozialen Befreiung Nr. 1-5 einzustellen. Aber unsere Arbeit war nicht umsonst. Die selbstkritische Überarbeitung von Beiträgen in bisherigen Ausgaben der Sozialen Befreiung bildet auch einen wichtigen Bestandteil von Der Terror des Kapitals.
NELKE (3. 11. 2002)
Neueste Kommentare