Annonce: Zionismus und arabischer Nationalismus

Unsere neue Broschüre: „Zionismus und arabischer Nationalismus“ (ca. 121 Seiten) von Soziale Befreiung (Hg.) ist da. Die Broschüre könnt ihr hier für 5-€ (inkl. Porto) über Onlinemarktplatz für Bücher booklooker.de bestellen.

Inhalt

Einleitung

I. Europäischer Antijudaismus, Zionismus und palästinensischer Nationalismus vor 1948
1. Von der relativen Assimilation der Juden in Westeuropa zum massenmörderischen Antijudaismus
2. Die Symbiose aus Antijudaismus und Zionismus
3. Osmanisches Reich, britischer Imperialismus, Zionismus, palästinensischer Nationalismus und Faschismus
4. Palästina nach dem Zweiten Weltkrieg

II Israel, der palästinensische Nationalismus und arabische Staaten
1. Der Krieg von 1948/49
2. Der Sechstage-Krieg von 1967
3. Der Krieg von 1973
4. Die Formierung des modernen palästinensischen Nationalismus
5. Der globale Krieg zwischen Israel und dem palästinensischen Exil-Nationalismus
6. Israel und die Besetzten Palästinensischen Gebiete (BPG)
7. Israel, die PLO und Jordanien
8. Israel, der palästinensische Nationalismus und Ägypten
9. Israel, die PLO und der Libanon
10. Israel, der palästinensische Nationalismus und Syrien

III Der sozialreaktionäre Charakter Israels
1. Auschwitz und Israel
2. Israel, das Judentum, der nichtjüdische Prozionismus und der Antijudaismus
3. Israel als eigenwilliger Wachhund des US-Imperialismus
4. Die Vermehrung des israelischen Nationalkapitals
5. Die israelische Apartheid-Demokratie

IV Die sozialrevolutionäre Nullstaatenlösung
1. Die mögliche Formierung des Weltproletariats zum revolutionären Subjekt
2. Die revolutionäre Zerschlagung aller Nationalismen

Einleitung

Der Nahost-Konflikt zwischen Israel und dem arabischen Nationalismus – besonders dem palästinensischen – ist einer der längsten und blutigsten in der jüngeren Geschichte. Die israelische und die arabische Bourgeoisie hetzen durch antiarabischen und antijüdischen Chauvinismus das Proletariat und das KleinbürgerInnentum gegeneinander auf, die sich zum Wohle der Nationalkapitale gegenseitig massakrieren. Durch den jeweiligen äußeren „Feind“ werden sowohl die israelische Nation als auch die arabischen Staaten und der palästinensische Nationalismus innerlich gestärkt. Der permanente Nahost-Konflikt lenkt von den sozialen Spaltungen und Kämpfen innerhalb der an ihm beteiligten Nationalismen ab. Da das Proletariat in den meisten Staaten der Welt multiethnisch zusammengesetzt ist, trägt der Nahost-Konflikt zu dessen globalen Spaltung in jüdische und arabisch-muslimische ProletarierInnen bei. Aus antinational-sozialrevolutionärer Sicht müssen also Zionismus und Antijudaismus, arabischer Nationalismus und antiarabischer Chauvinismus konsequent bekämpft werden. Das ist das Hauptanliegen dieser Broschüre.
Der I. Teil dieser Schrift beschreibt das Dreiecksverhältnis aus Europäischen Antijudaismus, Zionismus und palästinensischen Nationalismus vor 1948. Israel ist ohne Auschwitz nicht verstehbar. Allerdings ist das materiell-praktische Verhältnis zwischen antijüdischem Massenmord und Israel ein anderes, als es uns die zionistische und prozionistische Propaganda einreden will. Besonders die herrschende Klasse Deutschlands, die demokratisch gewendete Bourgeoisie von Auschwitz, betreibt eine ekelhafte prozionistische „Vergangenheitsbewältigung“ des antijüdischen Massenmordes, bei der sowohl Vergangenheit und Gegenwart verklärt und verzerrt werden. Dass sich in der Todesfabrik Auschwitz auch die Rationalität der Kapitalvermehrung verkörperte und im antijüdischen Massenmord auch der Konkurrenzkampf und der Klassenkampf von oben auf ideologisch extrem verzerrter Weise zum Ausdruck kamen, soll bei der staatsoffiziellen „Vergangenheitsbewältigung“ verschleiert werden. Durch den demokratischen Regierungs-Antifaschismus soll ein politisch korrekter deutscher Nationalismus reproduziert werden. Zu diesem gehört natürlich auch die Solidarität mit Israel.
Doch der Zionismus kollaborierte auch schon mit der nationalsozialistischen deutschen Bourgeoisie, wie wir im I. Teil sehr zum Leidwesen der „antideutschen“ FreundInnen Israels darstellen werden. Aber die „antiimperialistischen“ linken KleinbürgerInnen sollten jetzt nicht zu sehr frohlocken, denn dieser Teil zeigt auch auf, dass ihr heißgeliebter „Befreiungskampf des palästinensischen Volkes“ von Anfang an eine höchst reaktionäre Angelegenheit war, die untrennbar mit einem chauvinistischen Antijudaismus verbunden ist. Der I. Teil gibt also einen Einblick in die Vorgeschichte des Nahost-Konfliktes, der völlig konträr zu den demokratischen, zionistischen und „antiimperialistischen“ Sichtweisen ist. Leider kann aus Platzgründen diese Vorgeschichte hier nur kurz dargestellt werden. Wir empfehlen den interessierten LeserInnen zu diesem Thema unsere Broschüre Der Kampf des jüdischen Proletariats (1900-1945).
In Teil II zeichnen wir dann den Verlauf des Nahost-Konfliktes von 1948 bis heute nach. Der III. Teil beschreibt Israel als das was es ist, als einen durch und durch reaktionären Staat. Wir sind da ganz frei von (anti-)deutscher „Vergangenheitsbewältigungs“-Mentalität. Wir verstehen uns nämlich nicht als „Deutsche“, sondern als Teil des Weltproletariats. Deshalb ziehen wir aus Auschwitz, der kein Zivilisationsbruch, sondern der bisher extremste Ausdruck der kapitalistischen Zivilisationsbarbarei war, die Schlussfolgerung den Kapitalismus mit all seinen Nationalismen konsequent zu bekämpfen. Die Vergangenheit zu „bewältigen“ überlassen wir dem deutschen Nationalmoralismus, wir analysieren sie materialistisch, um in der Gegenwart die mögliche sozialrevolutionäre Zukunft vorzubereiten – die Zerschlagung aller Nationalstaaten einschließlich Deutschlands und Israels. Diese sozialrevolutionäre Perspektive zeigen wir im IV. Teil auf.

Nelke, im Mai 2015

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